Im ersten Teil des Berichtes über den Einzug unserer Geiger Drechselbank bzw. Modelldrehbank haben wir die Generalüberholung der Maschine dokumentiert. Die Maschine haben wir komplett demontiert, gereinigt und lackiert. Dabei haben wir auch das Bankbett der Maschine gekürzt, da es für unsere Anwendung viel zu lang war.
Dieser Bericht zeigt die Aufstellung der Geiger Drechselbank in unserer Werkstatt. Währenddessen kleine Drechselbänke auf den Werkstatttboden gestellt werden, haben wir uns für diese Maschine entschlossen, ein eigenes Fundament zu erstellen. So kann die Maschine sicher stehen und selbst bei großen und unwuchtigen Werkstücken ist ein sicheres Arbeiten möglich. Zum Abschluss dieses Berichtes zeigen wir unsere ersten Werkstücke auf der Maschine. Die Maschine steht auch für Drechselkurs-Teilnehmer zur Verfügung.
Vorbereitungen für das Fundament
Die Auslegung des Fundaments erfolgte auf eine mögliche, nicht ausreichende Eigensteifigkeit der Maschine. In diesem Fall werden die Kräfte zwischen Reitstock und Spindelstock über das Fundament übertragen. Die Amierung des Fundamentes wurde für diesen Belastungsfall ausgelegt und zu einen Käfig geflochten. Betonanker für die Maschine sind M20 Gewindestangen.
Der geflochtene Amierungskäfig Positionierung der Maschine Betonanker der Maschine Gießen des Fundaments
Mit zwei Stahlträgern wurde die Maschine über das Fundament an der richtigen Stelle positioniert. Dabei erfolgte eine ungefähre Ausrichtung der Spitzenhöhe. Das Fundament wird zuerst bis zur Unterkante des Werkstattbodens gegossen. Anschließend erfolgt ein genaues Ausrichten der Maschine und der Unterguss bis zu den Maschinenfüßen.
Angießen und Ausrichten der Maschine
Nach dem Gießen des Fundaments erfolgte ein genaues Ausrichten der Maschine. Zum Angießen der Maschine wird eine entsprechende Schalung gebaut. Die Schalung hat die Form der Maschinenfüße. Beim anschließenden Gießen des Betons erfolgt eine Füllung bis Unterkante der Maschine.
Spindelstock auf dem Fundament Schalung für den Anguss der Maschine Frisch angegossene Maschine Ausgeschalte Maschine mit eingepasstem Boden
Nach erfolgreichen Ausschalen des Maschinenangusses wurde der zuvor ausgeschnittene Boden wieder an Ort und Stelle verlegt. Somit ergibt sich ein geschlossendes Bild im Werkstattboden.
Elektronische Drehzahlanzeige
Die Maschine wurde von uns mit einem neuen Elektomotor sowie einen Frequenzumrichter ausgestattet. Diesen haben wir, nach einen ausführlichen Beratung durch Jockel-Mechanik, programmiert und mit entsprechenden Bedienelementen erwerben können. Dadurch steht diese Maschinen einer „modernen“ Drechselbank nichts nach. Aufgrund der stufenlos regelbaren Drehzahl ist es ohne eine Drehzahlanzeige nicht mehr möglich, eine Aussage über die tatsächliche Drehzahl zu treffen. Da sich die Maschine auch bei großen Objekten nicht bewegt und ein Abschätzen der aktuelllen Drehzahl nur schwer möglich ist, wurde die elektronische Drehzahlanzeige eingebaut.
Einbau des Sensores Drehzahlsensor Drehzahlanzeige funktioniert
Die Stromversorgung der Anzeige erfolgt über eine externe Stromversorgung und ist in einem entsprechendem Gehäuse eingebaut. Diese Anzeige ist gut sichtbar auf der Maschinenabdeckung angebracht. Nach Abschluss dieser Arbeiten ist der Umbau von der Maschine vorläufig abgeschlossen, sodass die ersten Werkstücken entstehen konnten.
Erste Werkstücke auf der Maschine
Auf dieser Maschine haben wir nach Fertigstellung der Generalüberholung die ersten Werkstücke gedrechselt. Beim Drechseln des großen Pilzes konnte die Maschine ihre Stärken unten Beweis stellen. Trotz des relativ großen Werkstückgewichtes waren keine Vibrationen spürbar.
Erste größere Langholzarbeiten Ein Pilz entsteht Kleines Bauteil, große Maschine
Der Schiebereitstock ist für Bohrarbeiten in Holz sehr hilfreich. Daher erfolgt auch die Herstellung der Bohrungen für Salz-/ Pfeffermühlen auf dieser Maschine. Es kann ein schneller Abtransport der Späne gewährleitet werden, ohne lange Kurbeln zu müssen.
Frische Walnussholz-Späne auf der Maschine
Aus diesem Walnussholz-Stück entsteht auf der Maschine eines der ersten Hohlgefäße. Mit einem speziellen Schneidwerkzeug war einen gute und schnelle Spanabnahme möglich. Aufgrund der hohen Maschinensteifigkeit war ein Aushöhen dieses Hohlgefäßes ohne eine zusätzliche Abstützung möglich.